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MIND MACHINES. Eine KI-Live-Performance mit Musik und Visual Storytelling


faszinierend – bedrohlich – verstörend

 



Drei engagierte junge Musiker, einen Computer-Designer und eine Menge moderner IT-Software braucht es, um zu zeigen, was heutzutage in der Unterhaltungsindustrie mit einem geringen sichtbaren Aufwand so alles möglich ist. Das Klagenfurter Stadttheater bot dafür die Bühne.

 

100 Minuten konzentrische Pixel-Tänze, illusionistische 3D-Grafiken, begleitet von Saxophon und Kontrabass, stimmlich experimental untermalt, elektronisch verzerrt – diese Komponenten schufen eine Leinwandästhetik bis zur Sinnesüberreizung. Eine Reizüberflutung, die dem Publikum einiges abverlangt und manche(n) sichtlich überfordert hat. Gewiss ein provozierter Aspekt der Darbietung, setzten doch einleitend zu den einzelnen Beiträgen eingespielte philosophische Zitate Denkanstöße, die Zukunft moderner Technologien im Alltag kritisch zu hinterfragen.

 

Dementsprechend folgte der Performance eine lebendige Interaktion mit dem vorwiegend jungen Publikum, in Form spontaner Statements freiwilliger Schüler:innen. Diese wurden von den vier Künstlern unmittelbar zu bühnentauglichen Unterhaltungsspots verarbeitet, um zu zeigen, wozu digitale Technik im Allgemeinen und Künstliche Intelligenz im Besonderen fähig ist.

 

Gelobt wurde dabei viel. Wie groß der tatsächliche kreative Gehalt solcher humandigitalen Synthesen ist, sei dahingestellt, umso mehr als uns die Performer den abschließenden multimedialen Output (aus technischen Unzulänglichkeiten) schuldig geblieben sind – Schade!

 

Ob man sich nun nach der Darbietung ganz im Sinne der begleitenden Online-Fragestellung dem „Gott der Technik“ verschrieben hat oder doch lieber zu altbewährten „Wegen der Natur“ zurückkehrt, war eine der zentralen Fragen der Performance...

 

Für mich hat sich der Nachmittag allemal ausgezahlt, bieten die Eindrücke doch genügend Stoff für den Philosophie- und Ethikunterricht, kritisch über das Für und Wider Künstlicher Intelligenz zu diskutieren.

 

Vielen Dank für die Organisation an die KollegInnen Claudia Wobovnik und Andreas Holzer und ein Lob an die Tanzenberger:innen, die an diesem Nachmittag wieder einmal ein angemessenes Verhalten an den Tag gelegt haben.

 

Johannes Kölz

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