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TANZENBERG for FOREST

Ein Europa- und UNESCO-Projekt der Klassen 3A, 5A, 6A, 7A und 8AB

zum Thema Klimawandel und Naturschutz!

Schon zu Beginn des Schuljahres - beim Besuch des "For-Forest-Kunstprojekts" und der korrespondierenden Ausstellung in der Stadtgalerie und im MMKK - kündigten wir unser Projekt "Tanzenberg for Forest" zusammen mit dem Projekttag der 7. und 8. Klassen (17.10.2019) an.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist unser Projekt aktueller als je zuvor. Im Angesicht der Corona-Krise sollte ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden, und der Klimawandel darf gerade jetzt nicht in den Hintergrund treten.

Als wir dieses Oberstufen-Projekt starteten, konnten wir uns die derzeitige Situation nicht im Entferntesten vorstellen. Und so wie Marcel Duchamps Grabstein die Inschrift „Übrigens sind es immer die anderen, die sterben“ trägt, so war es auch für uns undenkbar, dass sich eine Pandemie in Europa ausbreiten könnte, und noch dazu mit einer solchen Geschwindigkeit. Wie man sieht, ist es uns in der globalen Welt, in der wir leben, doch nicht möglich zu sagen, dass uns die Umweltzerstörung und die Ausbeutung in fremden Ländern nichts angehen. Wir haben nur diesen einen Planeten, wir müssen umdenken und mit den Tieren, ihren Ökosystemen und der Natur achtsam umgehen, um uns selbst zu schützen.

Unter dem Titel „Tanzenberg for Forest“, das unser Kreativprojekt für Projekteuropa und zugleich unser UNESCO „2020 International Year of Plant Health“-Projekt vereint, starteten wir am Beginn des Schuljahres 2019/20 in mehreren Klassen mittels verschiedener Medien Arbeiten zum Thema Naturschutz.

Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Pflichtfach Deutsch und den Wahlpflichtfächern Psychologie und Philosophie sowie Biologie fächerübergreifend durchgeführt. Dieses

forderte von den Schülerinnen neben einem Zugang zu den verschiedenen künstlerischen Gattungen, Ausdrucksformen und Methoden auch soziales Engagement und ökologisches Bewusstsein.

Geplant war, die Arbeiten im Rahmen einer Ausstellung während der KUBI-TAGE

(Tage kultureller Bildung an Schulen) https://www.ncoc.at/kubi-tage-2020/projekte-2020 und zum zweiten Elternsprechtag in der Aula

des BG Tanzenberg vom 22.04. 2020 – 07.05.2020 zu präsentieren.

Leider wird die Ausstellung aufgrund der derzeitigen Corona-Krise nicht stattfinden können;

deswegen möchten wir unser Projekt auf diese Art vorstellen.

Im Rahmen dieser Ausstellung war auch der Aufbau unserer mit viel Aufwand verbundenen temporären Kunst-Installation der 8AB „PLANT 2 GO“ am 20.04.2020 geplant. Dafür war bereits alles organisiert: Bäume, Erde (und Lieferung) und Schubkarren (organisiert von den Schülerinnen der 8AB).

Ich möchte mich an dieser Stelle in erster Linie bei unserem Herrn Direktor Horn, beim Marianum, (bei Frau Leitgeb, welche mich immer mit offenem Ohr und guten Tipps unterstützt hat), bei Armin Feldbacher von der Baumschule Jöbstl, bei meinen KollegInnen (Frau Prof. Frank, Frau Prof. Gratzer Krapf, Frau Prof. Wobovnik , Herr Prof. Rainer), unseren Schulwarten Bernhard Jabornig und Manfred Orasch, dem Hausmeister Bruno Striessnig und selbstverständlich meinen SchülerInnen, welche kreativ Großes für dieses Projekt geleistet haben, bedanken.

Bei diesem Projekt zeigt sich wieder einmal: Tanzenberg hält zusammen!

PLANT 2 GO - 8AB

Natürliche temporäre Kunst-Installation mit 16 Jungbäumen (Gefährdete Laubholz-Arten), Höhe bis 1,50 m, eingesetzt in 16 Schubkarren, quadratische Anordnung 4 x 4 entsprechend dem Raum der Aula des BG Tanzenberg.

Inspiriert vom Werk "For Forest" von Klaus Littmann soll die Erstellung des oben angeführten Konzeptes die Sponsoren davon überzeugen, in dieses Projekt zu investieren. Geplant war, dass die SchülerInnen die Bäumchen in Schubkarren einsetzen und die Installation in der Aula des BG Tanzenberg aufstellen. Nach Abschluss des Projektes hätten im Wahlpflichtfach Biologie (Frau Prof. Gratzer Krapf) diese Pflanzen dann auf dem Außengelände des BG Tanzenberg/Marianum eingepflanzt werden sollen.

BAUMPATEN 8AB– Leinwände-Inspiration durch die Natur, kombiniert mit Selbstportrait, Acryl und Fotodrucktechnik auf Leinwand 50 cm x 40 cm bzw. 50 cm x 60 cm und Grafiken- Linolschnitt/Collage.

WALDBILD/TONDI 7A - Acryl/Zeichnung auf Karton, 70 cm

In Anspielung auf das Werk von Rene Magritte, „Ceci n’est pas une pipe/Dies ist keine Pfeife“ und in unserem Werk ist der abgebildete Wald kein wirklicher Wald, sondern nur ein Abbild dessen. Auch mit dem besten und realistischen Abbild der Natur kann die Natur nicht wieder zurückgebracht werden, genauso wie das Papier, auf welchem das Projekt entsteht, nicht wieder zurück zu Holz verarbeitet werden kann. Deshalb sind nachhaltiges Denken und Handeln notwendig.

DER SCHREI DER NATUR 6A – Grafik, Gemeinschaftsarbeit in Gruppen von 4 SchülerInnen,

84 x 60 cm

Zuerst haben wir “Der Schrei“ expressiv gezeichnet/ein schreiendes Gesicht gemalt - nach Edvard Munch. Von diesen Zeichnungen ausgehend wurden dann Collagen gestaltet (mit der Absicht, diesen expressiven Ausdruck noch mehr zu steigern), die als Skizzen-Vorlagen für unsere Grafiken dienten. Die Grafiken „Der Schrei der Natur" waren als Linolschnitte mit verlorener Platte in drei Farben geplant. Abgebildete Grafiken im Video wurden, unter den gegebenen Umständen, mit der ersten Farbe gedruckt.

Unter der Anleitung von Frau Prof. Frank schrieben die SchülerInnen der 6A auch Texte zum Thema „For Forest aus der Sicht eines Baumes“, welche am Ende dieses Artikels zu lesen sind!

SAMTROSEN 5A - Künstliche Natur-Installation, Objekt-/Origami-Kunst

Überdimensionale schwarze Rosen in Origami-Technik, präsentiert am Tag der offenen Tür in Form einer Installation über drei Stockwerke in der Aula des BG Tanzenberg.

SCHÖNE. ZERSTÖRTE. NATUR. 5A – Video in Arbeit!

Nur in Form von Naturaufnahmen ("bildnerische", abstrakte Sprache) soll ein Video über die Natur entstehen, das auf emotionaler Ebene wirkt. So setzen sich die SchülerInnen bewusst mit der Natur auseinander.

Von "Kultur Kontakt Austria" (Programm „Dialogveranstaltungen“/DVA) erhielten wir eine finanzielle Unterstützung für die professionelle Hilfe unseres talentierten ehemaligen Schülers Benjamin Steindorfer zur Fertigstellung des Videos.

Das hierfür notwendige Rohmaterial nahmen die SchülerInnen im Rahmen des BE-Unterrichts (Digitale Ausbildung) selbst auf.

BLUMENWIESE 3A, Künstliche Natur-Installation, 180 x 126cm

Linienbild, abstrahierte Darstellung der Natur mit Farbstiften und künstliche, überdimensionale, pinke Blumen mit glänzendem Acryllack bemalt.

For Forest aus der Sicht eines Baumes

Mirjam Hanusch - Impressionen aus dem Leben der Frau Lärche

Frau Lärche war ein sehr alter Baum. Alt und zynisch, wollte nichts von den jungen Lärchen um sie herum wissen. Wie sie da schnatterten den ganzen Tag und die ganze Nacht, ihre jungen, frischen Nadeln fallen ließen, einfach nur zum Spaß, um zu sehen, welche am längsten durch die Luft segelte. Wartet nur, bis ihr so alt seid wie ich, dachte sich der verbitterte Baum. Wenn eure Nadeln trocken und grau sind und wenig an der Zahl. Bei dem Gedanken, dass es diesen jungen Bäumen eines Tages so ergehen würde wie ihr, musste sie schmunzeln. Fast wollte sie lachen, aber dann hätten die anderen bemerkt, dass sie schon längst aus ihrem Mittagsschlaf erwacht war. Sicher wäre sie dann von einer der Mütter in ein langweiliges, endloses Gespräch verwickelt worden. Immer wird es ihr ein Rätsel sein, wie diese Frauen von der Lichtung gegenüber so viel sprechen, aber doch fast nichts sagen. Von ihren schrecklichen Kochkünsten brauchte sie gar nicht erst anzufangen. Wollte sie doch bei den „frisch“ aufbereiteten Nährstoffen, die sie ihr am Todestag ihres Mannes als kleinen Trost gegeben hatten, gleich selbst in die Erde. Vielleicht war sie deshalb so zynisch und verbittert, hatte sie doch grad erst ihren Mann verloren. Mit eigenen Augen hatte sie sie gesehen, die Götter. Wie sie ihren Gemahl mit ihren lauten Höllenhunden und scharfen Äxten holen gekommen sind. Zugegeben, er war schon lange krank, aber er befand sich am Weg der Heilung, dachte sie zumindest. Doch wenn sie ganz ehrlich zu sich war, war ihr verstorbener Mann nicht der Ursprung ihrer Missgunst anderen gegenüber. Sie waren zwar fast 150 Jahre miteinander verheiratet, doch war ihre Vermählung wohl kaum romantischer Natur. Damals galt es als Schande mit sechzig noch nicht vermählt zu sein und da die Auswahl an heiratsfähigen Männern in ihrer Umgebung zu wünschen ließ, wurde es schließlich Herr Lärche.

Durch eine plötzliche Berührung an ihren Wurzeln wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die Kinder spielten wohl wieder eines ihrer dummen Spiele, dessen unzählige Namen sie bei den Göttern nicht alle kannte. Kurz dachte sie an ihre Kindheit, ihre Jugend. War sie auch so wild gewesen, hatte sie sich auch von niemandem etwas sagen lassen? Diese Fragen ließen sie nicht los. Das kurze Gedankenspiel wurde zu einem regelrechten Ansturm an Fragen und Erinnerungen. So lang, bis sie friedlich in der Nachmittagssonne eindöste. Die Kinder lachten und schrien, die Mütter schnatterten und quatschen und die Väter redeten übers Wetter und irgendwo den Hang hinunter summten die Forstgeräte.

Anna Thomasser - Mein neues Leben?!

Nicht lange ist es her, da stand ich noch im Wald neben meinen Freunden,

doch plötzlich kamen sie und nahmen mich mit.

Nun, ein paar Monate später, steh ich neben mir fremden Artgenossen an einem mir völlig fremden Platz.

Fast stündlich kommen sie wieder, fotografieren und bestaunen uns, doch warum?

Was passiert hier nur? Warum genau wir? Warum genau hier?

Ines Zwischenberger - Bäume

Sie schützen uns vor der Sonne an den heißen Sommertagen.

Ihre Früchte stillen den Hunger auf unserer Reise und ihre Blätter schenken dem Herbst seine Farben.

Sie spenden Lebensraum für die Vögel und sind ein Kletterparadies für Kinder.

Sie sind das Bett, in dem wir uns entspannen, und der Tisch, an dem wir speisen.

Bäume sind das Dach über unserem Kopf und behüten uns so vor dem Wetter.

Sie bieten das Holz für unsere Wiege und die Hülle unseres Sarges.

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